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3. Phase des ökonomischen Zyklus der Marktwirtschaft: Die Hochkonjunktur (Boom) |
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Die Preissteigerung als Ursache und Indiz der expandierenden Nachfrage |
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In diesem Stadium beginnen die Produktion und der Preis von Kapitalgütern zu steigen. Der Beschäftigungsgrad hebt sich und der Großhandelsindex steigt. Die erhöhten Ausgaben der Neubeschäftigten steigern dann den Preis der Konsumgüter und ermöglichen es den Produzenten solcher Güter, einen Zufallsgewinn einzustecken. Zu dieser Zeit werden praktisch alle Arten von Gütern im Preise gestiegen sein und alle Unternehmergruppen werden einen Gewinn erzielen. |
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John M. Keynes, der wichtigste Ökonom des 20. Jahrhunderts |
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Der Kapitalismus kann mit Inflation leben, so gar mit einem erheblichen Maß davon. Viele Länder, darunter China, sind mit Inflationsraten von nicht weniger als 10 bis 15 Prozent rasch gewachsen. Aber im letzten Jahrhundert war keine kapitalistische Gesellschaft fähig, in einem Umfeld der Deflation und der sinkenden Preise zu wachsen. Systematische Deflation hat fast immer ein negatives BIP-Wachstum zur Folge. Hat sie einmal begonnen, ist es äußerst schwierig, ihr Einhalt zu gebieten. |
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Lester Thurow, bekannter amerikanischer Ökonom |
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Gold- oder andere Inflationen würden noch immer das Wachstum der Wirtschaft beschleunigen, Deflationen würden es hemmen. |
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Joseph Schumpeter, bekannter österreichisch-amerikanischer Ökonom |
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Lässt sich im Rahmen der neoliberalen Theorie darüber sprechen, in welchem Zusammenhang das Preisniveau zum Sparen und Investieren steht? Nein, es lässt sich nicht. Der Grund ist einfach. In dem Referenzmodell der neoliberalen Theorie, das sich die Dampflokingenieure Walras und Pareto aus der klassischen Mechanik entliehen haben, gibt es kein Geld und damit auch keine nominalen (absoluten) Preise, so dass es auch kein Preisniveau geben kann. Als Geld im übertragenen Sinne, also als Wertstandard (numéraire), dient eines der getauschten Güter, wobei es im Prinzip unwichtig ist, welches Gut man zu diesem Zweck nehmen würde.
Es ist richtig, dass Tausch auch ohne „richtiges“ Geld und ohne „richtige“ Preise funktionieren kann, nicht nur rein theoretisch, sondern auch praktisch. In der vorhistorischen Zeit gab es nur den Gütertausch ohne Geld - auch heute noch ist er bei den primitiv lebenden Menschen normal. In einer entwickelten arbeitsteiligen Gesellschaft wäre ein solcher Tausch sehr umständlich, so dass er nur sporadisch stattfinden kann, in sehr problematischen Epochen wie im Krieg oder anderen großen Katastrophen. Aber die neoliberale Tauschtheorie will nicht diese spezifischen Situationen erfassen, sondern sie will mit der Möglichkeit des geldlosen Tausches nachweisen, dass das Geld nur ein Schleier ist, dass alles, was in der Wirtschaft geschieht, vom Geld völlig unabhängig ist. Der übliche oder nominale Preis sollte also nichts mehr als nur eine Spiegelung von etwas sein, was es real gibt. Für die nominalen Preise auf dem freien Mark sollte dann auch der Umkehrschluss richtig sein: Wenn etwas auf dem freien Markt den „gewöhnlichen“ Preis hat, dann müsste dahinter auch etwas Reales stecken. Dies muss folglich auch für Ersparnisse und Investitionen gelten. Ob das aber stimmt?
Warum Sparen nicht immer gleich Sparen ist
Wenn man etwas theoretisch beweisen will, kann man dies nur innerhalb eines logisch streng aufgebauten Denksystems (Paradigmas) tun, das von bestimmten Annahmen (axiomatischer Basis) ausgeht. In dem neoliberalen Denksystem (Paradigma), in dem es kein Geld bzw. keine nominalen Preise gibt, muss die Sparsumme schließlich gleich der Investitionssumme sein und es muss sich dabei immer um eine reale Größe handeln. Nimmt man die Idee des Kreislaufes für die analytische Grundlage, sieht alles völlig anders aus. Dort muss das nominale Sparen und Investieren nicht mit dem realen Sparen und Investieren übereinstimmen. Worum es überhaupt geht, haben wir schon mit unserem Beispiel mit dem Weizen anbauenden Bauer verdeutlicht. Diese Bauernwirtschaft war aber stationär - in Anlehnung an die im Tableau économique von Quesnay -, wir wollen jetzt zeigen, dass dasselbe auch für eine wachsende Wirtschaft ihre Gültigkeit behält.
Wir könnten natürlich auch rein mathematisch erklären und nachweisen, dass die nominalen Werte keine Spiegelung der realen Werte sind, so dass sie sich voneinander völlig unterscheiden können. Mathematische Beweise haben bekanntlich den Vorteil, dass sie der Anforderung auf Vollständigkeit und Allgemeingültigkeit genügen - natürlich nur im Rahmen eines bestimmten Denksystems (Paradigmas). Ein einfacherer Weg etwas zu erklären und nachzuweisen sind konkrete Beispiele. Diese sollen für uns im Folgenden ausreichen. Wir werden uns dabei - wie bisher - unseres dreisektoralen numerischen Beispiels bedienen. Dieses Beispiel ist - um es hervorzuheben - eine kreislauftheoretisch konzipierte Nachahmung einer einfachen Wirtschaft, so dass es in seinen Rahmen möglich ist, den Verlauf der Wirtschaft in der Zeit zu verfolgen, sowohl wenn die Wirtschaft real wächst, als auch wenn sie real gleich (stationär) bleibt. Uns geht es schließlich um das Wachstum, aber zuerst wollen wir uns einen Verlauf anschauen, wenn die Wirtschaft noch nicht real wächst, sondern wenn nur Preise steigen. Nehmen wir an, dass in den ersten zwei Reproduktionsperioden bei jedem Sektor die Einkünfte um 6% steigen. Von dem Simulationstool, das für uns die mathematische Routinearbeit erledigt, bekommen wir folgendes Ergebnis:
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281 |
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352 |
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403 |
91 |
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433 |
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t+1 |
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t+7 |
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t+9 |
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t+11 |
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t+13 |
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t+14 |
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I1' |
60
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89
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53
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38
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23
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16
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10
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7
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4
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3
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I2' |
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53
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38
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23
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16
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10
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1
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I3' |
34
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71
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13
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YK' |
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213
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7
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3
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2
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1
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Wir haben immer wieder die Ergebnisse des Simulationstools penibel nachgeprüft und abschließend immer festgestellt, dass sich an ihnen nichts aussetzen lässt. Desto mehr beunruhigt uns, was wir jetzt sehen. Haben wir nämlich nicht angekündigt, dass sich in der betrachteten Wirtschaft nichts ändern soll, dass nur die Preise in den ersten zwei Reproduktionsperioden steigen sollen? Wenn wir uns aber das Ergebnis anschauen, lässt sich nicht übersehen, dass in der Wirtschaft auch gespart und investiert wird. Kann das richtig sein? Ja, es ist richtig, und zwar nicht nur im Sinne, dass dem dargestellten Verlauf zugrunde liegendes Verfahren - oder noch besser gesagt Algorithmus - mit keinen formalen und mathematischen Fehlern behaftet ist. Das Ergebnis ist rein ökonomisch betrachtet auch sinnig und richtig. Dass dem so ist, lässt sich auch dem „gesunden Menschenverstand“ nahe bringen und verständlich machen. Und dies ist gar nicht so schwierig.
Wir sind davon ausgegangen, dass die Preise steigen, und zwar zwei Reproduktionsperioden lang. Warum sie es tun sollen, lassen wir jetzt dahingestellt. Uns geht es jetzt darum, was dann vor sich geht. Stellt ein produzierender Unternehmer fest, dass die Preise der von ihm verbrauchten und verschlissenen Güter gestiegen sind, weiß er, dass sein Gewinn sinkt. Und er wehrt sich dagegen. Er hebt die Preise der von ihm hergestellten Güter an. Aus dem so gestiegenen Netto-Einkommen lässt sich dann die Preisanstieg der Zulieferer finanzieren, und der Rest wird für den Kauf der gleichen Menge von Konsumgütern ausreichen. Es ist natürlich für ein Unternehmen nie einfach, Preise anzuheben, ohne das Risiko, Marktanteile zu verlieren, aber die Preissteigerungen sind empirische Tatsache - die Preise können also steigen. Bemerken wir noch, dass bei Preissteigerungen einige Unternehmen (mehr oder weniger) gewinnen und andere (mehr oder weniger) verlieren werden. Auch in unserem Beispiel gibt es Gewinner und Verlierer, aber in der Summe sind die Nettoeinkünfte aller drei Sektoren gleich dem Angebot an Konsumgütern geblieben. Das allgemeine Gleichgewicht der Wirtschaft ist also dadurch nicht gelitten. Und nun kommen wir zum Kern unserer Problematik:
Weil der Preis aller Produktionsgüter steigt, muss jeder Sektor bzw. jedes Unternehmen einen Teil seines Netto-Einkommens für diese Teuerung abzweigen, sonst würde er nicht seine reale Produktion auf dem vorigen Niveau halten können. Und was bedeutet es, wenn man aus eigenem Netto-Einkommen nicht Konsumgüter, sondern Kapitalgüter kauft? Die Antwort ist eindeutig: Es bedeutet Sparen und Investieren. Hat aber die Wirtschaft in unserem Beispiel als Ganzes real gespart und investiert? Hätte sie dies getan, dann müsste sie auch gewachsen sein. Um diese Frage zu beantworten, lassen wir uns von dem Simulationstool mehr Daten generieren, um aus ihnen die Antwort zu bekommen.
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t+1 |
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t+2 |
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t+3 |
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t+4 |
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t+5 |
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t+6 |
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t+7 |
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t+8 |
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t+9 |
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t+10 |
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t+11 |
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t+12 |
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t+13 |
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t+14 |
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Y1 |
3560
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3684
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3773
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3826
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3864
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3887
|
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3903
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3913
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3920
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3924
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3927
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3929
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3930
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|
3931
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Y2 |
2560
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2649
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2702
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2741
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2763
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2780
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2789
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2796
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2801
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2804
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2805
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2807
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|
2807
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2808
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Y3 |
4120
|
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4281
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4352
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4403
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4433
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4455
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4468
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4478
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4483
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4487
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4490
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4491
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4492
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4493
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| = |
| = |
| = |
| = |
| = |
| = |
| = |
| = |
| = |
| = |
| = |
| = |
| = |
| = |
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K1 |
2500
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2560
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2649
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2702
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2741
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2763
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2780
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2789
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2796
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2801
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2804
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2805
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2807
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2807
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K2 |
1500
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1526
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1579
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1617
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1640
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1656
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1666
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1673
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1677
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1680
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1682
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1683
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1684
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1684
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K3 |
2000
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2034
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2105
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2156
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2186
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2208
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2221
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2230
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2236
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2240
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2242
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2244
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2245
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2246
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| + |
| + |
| + |
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| + |
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| + |
| + |
| + |
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Ÿ1 |
1060
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1124
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1124
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1124
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1124
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1124
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1124
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1124
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1124
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Ÿ2 |
1060
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1124
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1124
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1124
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1124
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1124
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1124
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1124
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1124
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1124
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1124
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Ÿ3 |
2120
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2247
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2247
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2247
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2247
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2247
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2247
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2247
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2247
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2247
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2247
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2247
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Wenn man sich die Daten über die Produktion am Ende der beliebigen Reproduktionsperiode und die Brutto-Investitionen am Anfang der darauf folgenden Reproduktionsperiode anschaut, ist es einsichtig, dass sich produktionstechnisch in der Wirtschaft nie etwas geändert hat. Alles was Sektor 2 produziert bekommt Sektor 1, dieser liefert 3/7 seiner Produktion Sektor 2 und 4/7 Sektor 3. Das die Zahl und die Struktur der Beschäftigten in den Sektoren auch unverändert bleiben, lässt sich zwar aus den Zahlen nicht entnehmen, aber das haben wir einfach angenommen. Wir können also mit Sicherheit davon ausgehen, dass sich real in der untersuchten Wirtschaft die ganze Zeit nichts geändert hat. Sie ist auch nach dem Preisanstieg immer dieselbe geblieben.
Was wird uns der neoliberale Theoretiker dazu sagen? Er wollte vielleicht schon längst das Wort ergreifen und protestieren. Er hat vielleicht still vor sich hin gelächelt, immer wieder den Kopf diskret schüttelnd, um zum Ausdruck zu bringen, wie wir absichtlich oder irrtümlich etwas missverstanden oder unterschlagen haben. Er würde uns gern sagen, dass die neoliberale Theorie die Inflation „als reines Geldphänomen“ sehr wohl kennt. Gewiss, und das glauben wir ihm aufs Wort. Er wird uns des Weiteren belehren, dass man immer und unbedingt die statistisch ermittelten Größen mit dem Faktor Inflation korrigieren muss, um die realen Werte zu ermitteln. Dann tun wir es.
Wenn die Einkünfte der Wirtschaft (im Durchschnitt) um 6% steigen, und in der Wirtschaft real alles nach wie vor bleibt, handelt es ist natürlich um keine reale Steigerung. Um den realen Wert eines einzelnen Einkommens zu ermitteln, müssen wir seinen nominalen Wert mit 0.94 multiplizieren. Das bedeutet natürlich nichts anderes als mit konstanten Preisen zu arbeiten, mit denen man in der Ökonometrie arbeitet. Von diesem Hintergrund aus versuchen wir, die Zahlen in unserem Beispiel richtig zu verstehen. Die Ersparnisse (120) während der Reproduktionsperiode t+1 multiplizieren wir 2 Mal mit 0.94, weil diese auch in der nächsten Reproduktionsperiode noch einmal inflationiert werden. Die endgültige reale Ersparnis sollte dann 106 betragen. Während der Reproduktionsperiode t+2 wurde aber noch einmal zusätzlich gespart (213), was mit 0.94 multipliziert 200 ergibt. Beides zusammengenommen ergibt 306. Nun haben uns von der Inflation befreit - so wie uns dies die neoliberale Theorie erklärt hat. Ist nun der Wert 306 der reale Wert des Ersparten und Investierten nach den ersten zwei Reproduktionsperioden? Ist das die endgültige wirtschaftswissenschaftliche Wahrheit?
Mit wissenschaftlich hat dies nichts zu tun, und mit der Wahrheit erst recht nichts. Was die Wirtschaftakteure real gespart und investiert haben, ist gleich Null. Das ist eine unbestrittene Tatsache, mögen die einzelnen Wirtschaftakteure darüber, was sie getan haben, was auch immer denken. Ihre Wahrheit ist die Sicht der Welt aus einer Froschperspektive, und diese Perspektive täuscht. Sie meinen, dass sie deshalb real gespart hätten, weil es ihnen jederzeit möglich wäre, ihre gestiegenen Einkünfte vollständig zu verbrauchen, wenn sie dies nur wollten. Und je mehr das Sparen und Investieren zwei voneinander getrennte Handlungen, desto mehr würde man an diese Täuschung glauben. Man hat wieder einmal mit dem Phänomen zu tun, dass die mikroökonomische und makroökonomische Wahrheit nicht übereinstimmen. Der individuelle Sparer kann in seiner mikroökonomischen oder betriebwirtschaftlichen Welt tatsächlich nichts erkennen, was gegen seine Überzeugung, er würde „objektiv“ sparen, sprechen würde, so wie es in der Erfahrung des einfachen Menschen keine Ansatzpunkte gibt, um nicht überzeugt zu sein, dass die Erde eine Scheibe ist. Wie Recht hatte also ein Dichter und Denker namens Goethe, als er sagte: „Zur Einsicht in den geringsten Teil, ist die Übersicht über das Ganze nötig.“ Man staunt, dass dies einem Schriftsteller klar sein konnte, für einen „streng denkenden“ Ökonomen jedoch immer noch nicht. Oder konnte dies einem Schriftsteller gerade deshalb einleuchtend sein, weil er eben kein Ökonom war?
Man wird schnell darauf kommen, für wen die sogenannte Geld- und Preisneutralität der neoliberalen „Schleier“-Denkweise bzw. die Gleichsetzung der nominalen mit den realen Werten äußerst nützlich sein kann: den reichen Rentiers. Diesen Menschen, die nichts Nützliches für die Gesellschaft tun, wird schwarz auf weiß bescheinigt, dass sie durch ihren angeblichen Verzicht für Investitionen sorgen, so dass es nur gerecht sein muss, wenn sie ein ordentliches Stück von dem erwirtschafteten Kuchen abbekommen. Wie dankbar müssen diese Menschen der neoliberalen Theorie sein, die „analytisch streng“ nachgewiesen hat, dass dies nur so und nicht anders sein kann.
Aber bleiben wir noch für einen Augenblick skeptisch. Irren ist bekanntlich menschlich. Könnte es nicht doch möglich sein, dass gerade die falschen Ergebnisse diejenigen sind, die man kreislauftheoretisch hergeleitet hat? Ein nicht unwichtiger Grund skeptisch zu sein, ist in der Tat noch nicht aufgeräumt. Die individuellen Sparer haben tatsächlich verzichtet. Und diese ihre Ersparnisse konnten nicht einfach so verschwinden! Ja, sie konnten es in der Tat nicht. Wir werden uns noch mit dieser Problematik, die man als Kapitalakkumulation bezeichnen kann, in einem der folgenden Beiträge beschäftigen. Zuerst wollen wir aber klären, was die nominalen Preise bzw. die nominale Preissteigerung mit realem Wachstum zu tun hat.
Die Preissteigerung als wesentlicher Faktor des ökonomischen Wachstums
Wenn man über das bereits Gesagte nachdenkt, kann man über die Preissteigerung richtig empört sein. Sie bringt die sprichwörtliche tugendhafte Welt der fleißigen und sparsamen Werktätigen durcheinander. Wie viel besser wäre die Welt ohne sie! Ja, die Welt wäre ohne die Inflation einfacher, transparenter und ruhiger, aber zugleich auch viel ärmer und rückständiger. Die Preise sind nämlich alles andere als nur ein Schleier. Sie üben einen großen Einfluss auf die realen Verläufe aus, auch auf das reale Wachstum. Zwischen der Preissteigerung und dem Wachstum gibt es einen Zusammenhang, der sich mit einem Satz wie folgt zusammenfassen lässt:
Das Wachstum in der freien Marktwirtschaft führt unter bestimmten Umständen zum Nachfragemangel, der sich mit steigenden Preisen vermeiden lässt.
In der neoliberalen Theorie wird behauptet, dass das Wachstum ressourcenbeschränkt ist. Das ist zwar nicht falsch, aber der Fall, dass das Wachstum ressourcenbeschränkt ist, kommt in einer freien Marktwirtschaft nur selten vor. Der technische Fortschritt sorgt nämlich ständig dafür, dass die Produktion von nützlichen Gütern immer weniger Ressourcen benötigt, sowohl was die Arbeit betrifft als auch die Rohstoffe. Viel mehr und öfter als durch Ressourcenknappheit wird das Wachstum durch Nachfragemangel verhindert. Und im letzteren Fall sind die steigenden Preise auch eine Möglichkeit, die nötige zusätzliche Nachfrage zu schaffen, damit die Wirtschaft so lange wächst, wie sie von der Knappheit der Ressourcen nicht angehalten wird.
Die Depression ist ein drastischer Fall, wo das Wachstum nicht ressourcenbeschränkt ist. Als wir die Depression untersucht haben, hat sich herausgestellt, dass die Wirtschaft in diesem Zustand sehr große Probleme hat, mit dem Wachstum zu beginnen. Das Einkommen, das die Wirtschaft für die Investitionen benötigt, fehlte dann auf dem Markt der Konsumgüter. Wir wollen jetzt nicht alles wiederholen, was wir darüber schon gesagt haben, der interessierte Leser kann sich das noch einmal anschauen. Wir zeigen hier nur das Ergebnis des dort untersuchten Versuchs der Wirtschaft, auf den Wachstumspfad zu gelangen. Auch hier gehen wir von dem gleichen numerischen Beispiel aus, aber für das Wachstum nehmen wir andere Zahlen, und zwar soll diesmal die gewünschte reale Wachstumsrate 2% betragen. Den Verlauf lassen wir uns vom Simulationstool durchrechnen und darstellen:
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368 |
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456 |
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545 |
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636 |
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728 |
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t+8 |
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t+9 |
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t+10 |
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t+11 |
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I1' |
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I2' |
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40
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YK' |
-0
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|
50
|
|
121
|
|
123
|
|
126
|
|
128
|
|
131
|
|
134
|
|
136
|
|
139
|
|
142
|
|
145
|
|
147
|
|
150
|
| |
Wie erwartet, ist auch bei dieser Wachstumsrate (2%) das gleiche Problem in Erscheinung getreten, wie in dem von uns früher untersuchten Beispiel, mit anderen Werten: Einem Teil des Konsumangebots steht nämlich keine - liquide oder effektive - Kaufkraft gegenüber. Das Gleichgewicht zwischen dem Angebot und der Nachfrage ist gestört. Der entstandene Nachfragemangel ist mit den roten Zahlen markiert. Rein hypothetisch betrachtet, wären auch unter diesen Umständen alle Konsumgüter absetzbar, wenn Sektor 3 - der die Konsumgüter produziert - bereit wäre, eigene Überschüsse selber zu verbrauchen. Das würde Entsparen und Desinvestieren bedeuteten, also negative Ersparnisse und Investitionen. Im Endeffekt würde dies ein reales Schrumpfen der Produktionskapazitäten des Sektors 3 bedeuten, und das ist in der Tat ein nicht gerade kleines Problem. Wenn man schon ein bisschen mit der wirtschaftlichen Praxis vertraut ist, weiß man nämlich, dass die Unternehmer nicht geneigt sind zu entsparen und zu desinvestieren, und dass für sie nichts so unangenehm ist, als die Produktionskapazitäten abzubauen. So etwas gehört einfach nicht zur üblichen Einstellung und Gesinnung der Wirtschaftsakteure - zur üblichen betriebswirtschaftlichen bzw. mikroökonomischen Verhaltensweise. Auch darüber haben wir schon das Nötigste gesagt, das jetzt nicht wiederholt werden muss. Weil sich aber die Gewohnheiten der Wirtschaftsakteure nicht ändern lassen, braucht die Wirtschaft schließlich bessere makroökonomische Voraussetzungen („Rahmenbedingungen“), damit sie mit dem Wachstum anfangen kann. Nun schauen wir uns an, was sich mit der Preissteigerung tun lässt. Wir nehmen einfach an, dass die Sektoren in den zwei ersten Reproduktionsperioden ihre Einkünfte um 6% erhöht haben und lassen den neuen Verlauf vom Simulationstool durchrechnen.
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120 |
|
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|
266 |
|
|
|
|
274 |
|
|
|
|
355 |
|
|
|
|
|
473 |
203 |
|
|
|
|
585 |
185 |
|
|
|
|
690 |
175 |
|
|
|
|
794 |
168 |
|
|
|
|
896 |
165 |
|
|
|
|
998 |
164 |
|
|
|
|
1101 |
165 |
|
|
|
|
1205 |
166 |
|
|
|
|
1310 |
168 |
|
|
|
|
1417 |
171 |
|
|
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t+1 |
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t+2 |
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t+3 |
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t+4 |
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t+5 |
|
t+6 |
|
t+7 |
|
t+8 |
|
t+9 |
|
t+10 |
|
t+11 |
|
t+12 |
|
t+13 |
|
t+14 |
| |
I1' |
60
|
|
142
|
|
109
|
|
97
|
|
83
|
|
78
|
|
72
|
|
71
|
|
69
|
|
69
|
|
69
|
|
70
|
|
71
|
|
72
|
| |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| |
I2' |
56
|
|
86
|
|
73
|
|
59
|
|
54
|
|
48
|
|
46
|
|
43
|
|
43
|
|
42
|
|
43
|
|
43
|
|
43
|
|
44
|
| |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| |
I3' |
4
|
|
37
|
|
91
|
|
73
|
|
67
|
|
59
|
|
57
|
|
54
|
|
53
|
|
53
|
|
53
|
|
53
|
|
54
|
|
55
|
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
YK' |
120
|
|
266
|
|
274
|
|
229
|
|
203
|
|
185
|
|
175
|
|
168
|
|
165
|
|
164
|
|
165
|
|
166
|
|
168
|
|
171
|
| |
Die negativen (roten) Zahle sind offensichtlich verschwunden. Alle Sektoren können diesmal ihre Produktion problemlos absetzen, ohne dass sie entsparen und desinvestieren müssten. Um die letzten Zweifel auszuräumen, dass vielleicht der Algorithmus des Simulationstools irgendwie doch falsch rechnet, prüfen wir auch dieses Ergebnis, so wie wir es in den früheren Beiträgen immer wieder getan haben. Wir beschränken uns jetzt nur auf die Reproduktionsperiode t+1, die dem stationären Zustand folgt, der interessierte Leser kann die Prüfung auf die gleiche Weise fortsetzen.
|
t + 1 |
Produktionsprozess |
|
Sektor 1: |
Sektor 2: |
Sektor 3: |
|
|
K |
|
Ÿ t + 6% |
|
Y |
|
|
2500.00 |
+ |
1000 •1.06 |
= |
3560.00 |
|
|
1500.00 |
+ |
1000 • 1.06 |
= |
2560.00 |
|
|
2000.00 |
+ |
2000 •1.06 |
= |
4120.00 |
|
|
|
|
Kapitalbeschaffung |
für Reproduktionsperiode t + 2 |
|
|
K1t+2 |
= |
K1t+1 |
|
= |
|
2560.00 |
|
|
K2t+2 |
= |
K2t+1 |
|
= |
|
1556.23 |
|
|
K3t+2 |
= |
K3t+1 |
|
= |
|
2003.77 |
|
|
|
|
In der Tabelle links wird die Produktion und die Preisbildung dargestellt. Die Tabelle rechts zeigt, wie sich die Sektoren am Ende der Reproduktionsperiode t+1 mit den Kapitalgütern versorgen, mit denen sie dann in der Reproduktionsperiode t+2 produzieren werden. Normalerweise würde Sektor 1 nur 3/7 seiner Produktion an Sektor 2 ausliefern (1525.71), aber diesmal - wie angenommen - sind es 2% mehr (1556.23), Sektor 3 muss sich mit dem Rest (2003.77) zufrieden geben. Sektor 2 liefert nach wie vor alles Sektor 1. Wir schauen uns nur noch an, wie dann dieser Tausch bei jedem Sektor aussieht.
Auch bei dieser genaueren Untersuchung konnten wir zum gleichen Ergebnis gelangen, das uns bereits das Simulationstool geliefert hat, dass nämlich diesmal alle Sektoren ihre Produktion problemlos absetzen können, auch Sektor 3, bei dem dies bei konstanten Preisen noch nicht der Fall war. Die Preise sind also kein Schleier. Sie machen es möglich, das auch beim Investieren noch genug Einkommen im System zur Verfügung steht, alle hergestellten Konsumgüter nachzufragen. Haben wir damit auch endgültig nachgewiesen, dass die Preissteigerung dem Wachstum nutzt?
Nur zum Teil. Die steigenden Preise haben sich zwar in unserem Beispiel als eine mögliche Lösung erwiesen, aber nur für einen spezifischen Fall, als die Wirtschaft aus dem stationären Zustand zu wachsen begonnen hat. Man könnte hier bereits einwenden, dass der stationäre Zustand eine Fiktion ist, und damit den ganzen Beweis erheblich relativieren - ihn dann in die Nähe einer rein theoretischen Übung rücken oder sogar als wenig realitätsbezogen ganz ablehnen. Es stimmt natürlich, dass es einen reinen stationären Zustand in Wirklichkeit nicht gibt. Dem lässt sich aber entgegnen, dass für jede Theorie, ohne Ausnahme, gilt, dass sie mit Abstraktionen arbeitet. Viel berechtigter und schwerwiegender wäre ein anderer Einwand gegen unser Beispiel, dass sich nämlich die aus ihm abgeleitete Schlussfolgerung ausschließlich auf den Anfang des Wachstums bezieht, so dass es unzulässig wäre, diese auf das Wachstum im Allgemeinen zu verallgemeinern. Dieser Einwand muss in der Tat sehr ernst genommen werden. Unser Beweis greift zweifellos zu kurz. Das verlangt von uns, nach einem besseren Beweis zu suchen, in dem der stationäre Zustand keine Rolle mehr spielt. Aber auch das ist kein Problem. Wir können sogar an das obige Beispiel anknüpfen und uns dadurch einen zusätzlichen unnötigen Aufwand sparen.
In dem obigen Beispiel, das durch Balkendiagramme verdeutlicht wurde, konnte die Wirtschaft, nachdem in den ersten zwei Reproduktionsperioden die Einkünfte um 6% gestiegen sind, nicht nur problemlos durchstarten, sondern weiterhin problemlos wachsen. Nehmen wir jetzt an, dass sich das Wachstum in der Reproduktionsperiode 5 von 2% sprunghaft auf 6% beschleunigt hat. Wir verlassen uns auch diesmal auf unser Simulationstool, von dem wir den Verlauf unter diesen neuen Bedingungen durchrechnen lassen.
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| |
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| |
| |
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| |
| |
| |
| |
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120 |
|
|
|
|
266 |
|
|
|
|
274 |
|
|
|
|
355 |
|
|
|
|
|
473 |
203 |
|
|
|
|
440 |
|
|
|
|
|
474 |
|
|
|
|
661 |
|
|
|
|
|
947 |
517 |
|
|
|
|
1249 |
543 |
|
|
|
|
1567 |
573 |
|
|
|
|
1903 |
605 |
|
|
|
|
2258 |
639 |
|
|
|
|
2635 |
677 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
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| |
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t+1 |
|
t+2 |
|
t+3 |
|
t+4 |
|
t+5 |
|
t+6 |
|
t+7 |
|
t+8 |
|
t+9 |
|
t+10 |
|
t+11 |
|
t+12 |
|
t+13 |
|
t+14 |
| |
I1' |
60
|
|
142
|
|
109
|
|
97
|
|
83
|
|
198
|
|
203
|
|
213
|
|
222
|
|
234
|
|
246
|
|
261
|
|
275
|
|
292
|
| |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| |
I2' |
56
|
|
86
|
|
73
|
|
59
|
|
125
|
|
126
|
|
131
|
|
135
|
|
142
|
|
149
|
|
157
|
|
166
|
|
175
|
|
185
|
| |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| + |
| |
I3' |
4
|
|
37
|
|
91
|
|
73
|
|
-5
|
|
-19
|
|
141
|
|
145
|
|
153
|
|
160
|
|
169
|
|
178
|
|
189
|
|
200
|
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
YK' |
120
|
|
266
|
|
274
|
|
229
|
|
203
|
|
305
|
|
474
|
|
493
|
|
517
|
|
543
|
|
573
|
|
605
|
|
639
|
|
677
|
| |
Cc |
4000
|
|
3940
|
|
3879
|
|
3956
|
|
4036
|
|
3986
|
|
3928
|
|
4164
|
|
4414
|
|
4679
|
|
4959
|
|
5257
|
|
5572
|
|
5907
|
| |
Auf einmal ist das Nachfrageproblem wieder aufgetaucht. Da wir mittlerweile etwas gelernt haben, sagen wir jetzt, dass die Preise nicht nur zwei, sondern sechs Reproduktionsperioden steigen sollen, indem die Sektoren ihre Einkünfte - nach wie vor - um 6% erhöhen. Wird die Nachfragelücke wieder verschwinden? Ja, sie wird. Es ist dem Leser überlassen dies zu prüfen, mit dem ihm am Ende dieses Beitrags zur Verfügung gestellten Simulationstool, mit dem er natürlich auch beliebige andere Kombinationen testen kann. Damit sollte unser Beweis, dass die Preissteigerung für mehr Wachstum sorgt, erbracht sein. Abschließend können wir zu dem untersuchten Fall noch ein paar Bemerkungen hinzufügen:
Die hellgrünen Balken deuten darauf hin, dass die Produktion der Konsumgüter, bezogen auf den ursprünglichen stationären Zustand, stetig steigt. Man darf aber nicht übersehen, dass wir hier mit inflationierten Preisen gerechnet haben. Sie sind für Vergleiche ungeeignet. Deshalb haben wir in der unteren Zeile die Konsumproduktion auf konstante Preise herunterkorrigiert (Cc). Man merkt, dass es in den Reproduktionsperioden t+6 und t+7 - nachdem das Wachstum plötzlich auf 6% gestiegen ist - zu einem realen Rückgang der Produktion von Konsumgütern gekommen ist, so wie wir ihn bisher nur am Beginn des Wachstum kannten. Daraus sollen aber noch keine allgemeinen Schlüsse gezogen werden. Bei einem niedrigeren Wachstumssprung, bis knapp 5%, würde die reale Konsumproduktion jedoch nicht unter das Niveau vom Anfang des Wachstums fallen. Das ganze Gerede vom „den Gürtel enger schnallen“ ist also nur eine Ideologie der Ausbeutung in den westlichen Klassengesellschaften.
Jetzt können wir aber doch sagen, dass unser Beweis bis zu Ende gebracht ist. Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Preisniveau einerseits und dem Sparen und Investieren andererseits: sie korrelieren. Der kompetenteste Begutachter und der letztinstanzliche Schiedsrichter für jede Theorie ist natürlich die Erfahrung, und diese bestätigt, was wir mit unserer kreislauftheoretischen Analyse herausgefunden haben. Dies kommt im nächsten Beitrag.
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
YK : |
Wert der insgesamt hergestellten Produktionsgüter ( Sektor 1 + 2 ) |
YK' : |
Zuwachs von YK in Bezug auf die vorige Reproduktionsperiode |
I1', I2', I3' : |
Neue nominale Investitionen der Sektoren 1, 2 und 3 |
S'% : |
Summe aller Ersparnisse in Bezug auf die Summe der Nettoeinkünfte aller Sektoren in Prozentpunkten |
Cc : |
Wert der insgesamt hergestellten Konsumgüter ( Sektor 3 ) in konstanten Preisen |
|
|
|