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  Ob wir schon so weit sind: Wohlstand ... ähhh ... Kakerlaken und Würmer für alle (1)
 
  Haben wir Politik, Wirtschaft, Eliten, Volk, Familie, Kinder ... wie wir sie verdienen?
 
 
„Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht, Ich kann nicht mehr die Augen schließen, Und meine heißen Tränen fließen.“
 
      Nachtgedanken, Heinrich Heine                                                    
 
 
„Es gibt kein gutmütigeres Volk als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgten sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“
 
      Napoleon Bonaparte                                                      

Die Videos „Ekelessen oder Feinkost" von Tichy dorthin und „Schluss mit Grünen-Ideologie“ von Bild dorthin haben mich sehr nachdenklich gemacht. Diese YouTube Kanäle sind nicht von solchen, die an unserem „System“ zweifeln würden, sondern von den Loyalsten der Loyalen, die ihre Loyalität schon seit langer Zeit und immer wieder bestätigt haben. Was sie uns sagen, würde der berühmte Satz von Hamlet, mit ein wenig Korrektur, stichhaltig ausdrücken. „Etwas ist faul im Staate Deutschland“. Es ist kaum anzunehmen, so loyale Bürger hätten einfach nur aus langer Weile provozieren wollen. Von wegen! Sie sind einfach besorgt und ratlos. Besorgt, weil sie das von sozusagen ihrem „System“ nie im Leben hätten erwarten können, und ratlos, weil sich ihr „System“, die „soziale Marktwirtschaft“ insbesondere, nicht wie erwartet entwickelt, im Gegenteil. Gehen wir jetzt verschiedene Bereiche unseres „Systems“ durch, um uns Gedanken darüber zu machen, ob sie vielleicht nicht doch nur irgendeine Posse mit uns treiben, oder ob wirklich etwas nicht in Ordnung ist und wer daran schuld sein könnte.

UNSERE WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT UND IHR KAPITALISMUS

Sollte es uns nicht höchst seltsam vorkommen, dass die systemtreu(este)n Spezialisten auf einmal nicht verstehen, wie es in der Wirtschaft läuft bzw. offensichtlich nicht so gut läuft? Es sind doch gebildete Menschen, die unser „System“ bzw. die Wirtschaftswissenschaft studiert haben. Was haben sie dort gelernt, wenn sie heute nichts mehr verstehen? Ja, ich weiß, was sie studiert haben und kann auf eine extrem komprimierte Weise zusammenfassen, was ihnen dort erzählt wurde:

Die freie Wirtschaft ist immer im Gleichgewicht. | Das Wachstum und die Beschäftigung werden nur von den Kosten bestimmt. | So etwas wie Profite gibt es nicht,  Kosten sind nur Löhne und Zinsen. | …

Noch einfacher ausgedrückt:

Ökonomische Krisen gibt es in der freien Marktwirtschaft nicht. | Je niedriger die Löhne, desto schneller werden wir alle wohlhabender sein – gut, die Reichen werden sofort reicher, aber ...

Das ist die Schlussfolgerung der neoliberalen Wirtschaftswissenschaft, die als die ökonomische Weisheit bzw. Wahrheit schlechthin gilt, an der keine Zweifel möglich sind. Nein, das ist nicht die klassische sog. Politische Ökonomie und auch nicht die Marktwirtschaft von Adam Smith. Die neoliberale („neoklassische“) Theorie ist ein Jahrhundert später von einem gewissen Walras begründet worden. Was dabei ganz wichtig ist zu verstehen, ist, dass dieser Neoliberalismus mit dem frühmodernen Liberalismus bzw. mit der Politischen Ökonomie nur gemeinsam hat, dass er aus ihr hervorgeht, was genauso auch für den Marinismus bzw. Kommunismus gilt. Der Frühliberalismus war eine Wissenschaft, der Neoliberalismus und der Marxismus sind reine Ideologien. Der Neoliberalismus ist die Ideologie der neuen Reichen, mit der sie die Ausbeutung und Verarmung der großen Mehrheit des Volkes legitimieren oder schlichtweg leugnen. Der Neoliberalismus ist ein Narrativ, deren Richtigkeit nicht durch Tatsachen, sondern lediglich mathematisch nachgewiesen ist. Einfacher gesagt, er hat mit der Realität im wissenschaftlichen Sinne nichts zu tun, sein einziger Zweck ist es, den Reichen zu dienen. Was für ein Glück für die Reichen, dass Walras wegen seiner schlechten mathematischen Kenntnisse in der Aufnahmeprüfung durchgefallen ist und nicht zum gewünschten Ingenieurstudium zugelassen wurde. Böse Zungen würden sagen, dass dies seine Rache an der Wirtschaftswissenschaft war. Wer kann schon wissen, ob das stimmt.

Was ganz bestimmt stimmt, ist, dass diese Theorie nichts, aber auch gar nichts mit der Realität und der Marktwirtschaft zu tun hat. Was Walras ausgebrütet hat und nach ihm viele geistige Söldner der Reichen fleißig immer weiter vervollständigt haben, ist ein kolossaler Unsinn, einer der größten der westlichen Zivilisation. Ob sich um diesen neoliberalen Stuss auch ein Deutscher verdient gemacht hat? Ja, Hermann Heinrich Gossen, einer der Väter der Grenznutzenlehre. Derjenige, den Werner Sombart, ein bekannter deutscher Soziologe und Volkswirt, für einen „genialen Idioten“ erklärte.

Aber der Sozialismus ist untergegangen, nicht der Kapitalismus! Wenn also die freie Marktwirtschaft schon zwei Jahrhunderte nach der neoliberalen Lehre funktioniert, dann sollte die Lehre als bewiesen gelten! Ja, der freiheitliche Kapitalismus funktioniert, aber wie? Die Wiege des Kapitalismus ist England. Bekanntlich hat dieser Kapitalismus den Rest der Welt in Kolonien verwandelt und geplündert. Das ist ihm gelungen, aber ein Beweis dafür, dass die freie Marktwirtschaft aus eigener Kraft funktionieren würde, ist es nicht.

Hat die freie Marktwirtschaft im 20. Jahrhundert funktioniert? Der Erste Weltkrieg, dann die Große Depression und dann Hitler. Ja, danach hat ein paar Jahrzehnte der Kapitalismus funktioniert, das stimmt! Aber wie hat er funktioniert? Es war der keynesianische Kapitalismus (in Amerika), nicht ein freiheitlicher.

Als dann der keynesianische Kapitalismus zu einem freiheitlichen wurde, hat er zuerst die Golddeckung des Dollars aufgehoben und durch Kriege begonnen, den Rest der Welt zu zwingen, ihm für seine „grünen Papierchen“ Güter zu liefern. Jene Staaten, die das nicht wollten, hat man einfach mit Gewalt dazu gezwungen.

„Ihrem Hochmut trachtet man vergeblich durch Gehorsam und Unterwürfigkeit zu entgehen. Als Räuber der Welt durchstöbern sie jetzt das Meer, nachdem ihnen, den Alleszerstörern, die Länder ausgegangen sind. Ist ihr Feind reich, so sind sie habgierig, ist er arm, sind sie unersättlich in ihrem Machtanspruch. … Verschleppung, Gemetzel und Raub benennen sie mit dem verlogenen Ausdruck Imperium, und wo sie eine Wüste schaffen, heißt das Frieden.“

Das ist nicht eine Beschreibung des amerikanischen bzw. westlichen Vorgehens, sondern der Praxis des Imperium Romanum vor dem Untergang. Es ist die berühmte Rede von Cornelius Tacitus vor dem römischen Senat. Handelt der heutige Kapitalismus nicht wie Imperium Romanum? Nach vorsichtigen Schätzungen haben die von den USA geführten Kriege nur in diesem noch jungen Jahrhundert schon etwa eine Million von Toten und etwa vierzig Millionen Flüchtlinge gekostet.

     

Diese Kriege waren aber gegen schwache Staaten. Waren sie nur eine Vorübung für einen richtigen Krieg, zuerst gegen Russland, dann gegen China und den Rest der Welt? Man kann es nicht genau wissen, aber so etwas wäre keine gute Idee:

Das wäre ein Krieg gegen die stärkste Weltwirtschaft (China), gegen die stärkste atomare Macht (Russland) und ein Krieg gegen 85% der nicht westlich kapitalistischen Weltbevölkerung. dorthin Um mit Sombart zu sprechen, jemand muss ein besonders „intelligenter Idiot“ sein, wenn er meint, 85% der Menschen der nicht westlichen Welt hätten vergessen, wie oft der kapitalistische Westen ihnen Hunnenreden referiert und Aderlässe exekutiert hatte. dorthin Haben es vielleicht Inder vergessen? Der G20-Treffen hat uns gerade (02.02.2023) gezeigt, wie der 85%-Rest uns Westler bzw. Deutsche schätzt und was er etwa von Russen hält. dorthin

Es war völlig überflüssig von EU-Chefdiplomat Borrell neulich zu erklären, dass der Westen „ein Garten, der Rest ein Dschungel“ sei – oder war das nur eine absichtlich geschickte weitere Hunnenrede? Der Rest der Welt weiß sehr gut, was im Westen mit „Garten einrichten“ gemeint ist. Deshalb wird die Idee, zuerst Russland, dann China und dann den Rest der Welt zu „demokratisieren und befreien“ nicht gut enden. Man sollte die Großväter fragen. Aber damals war es doch etwas ganz anderes! So etwas haben unsere Großväter ihren Großvätern gesagt, die ihnen Napoleon erwähnt haben. Aber heute steht doch das blutrünstige Monster Putin, das zum Frühstück gern kleine Kinder verspeist, „vor unserer Tür“. Genauso wie damals Stalin „vor unserer Tür“ stand … dem Imperium Romanum stand Hannibal „vor der Tür“. Wozu diese ewige Geschichte über Monster „vor unserer Tür“, können die folgenden Bilder selbst sagen:

     

Nebenbei gesagt, der treueste Verbündete und Gleichgesinnte solcher Herren war der Nazischlächter Bandera, der jetzt als Gründungsvater der ukrainischen Nation gilt, also der neuen „demokratischen und freiheitlichen“ Ukraine. Das einzige, was diese neue Nation als ihre wichtigste Aufgabe sieht, „zu der wir uns fast wie zu einer Religion bekannt haben, ist, dass Russen und alle anderen Feinde getötet werden müssen, einfach getötet werden müssen und wir vor allem keine Angst davor haben müssen, dies zu tun. Und das tun wir“, so der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte Saluschnyj neulich in einem amerikanischen Interview. dorthin Wir in Deutschland sind zum Glück noch nicht so weit, in solchen Herren wie der auf dem Bild unsere Gründungsväter zu erblicken und Russen zu neuen Juden zu erklären, aber so etwas war in der Ukraine auch noch vor wenigen Jahren einfach nicht vorstellbar.

Um ganz klar zu sein: Nein, ich appelliere hiermit nicht an das sogenannte „Gute in jedem Menschen“, sondern an die objektive Wahrnehmung der Realität, die gegen den nächsten Kreuzzug des kollektiven Westens spricht. Wir schaffen es nicht! – um sich eines leicht modifizierten Ausdrucks unserer Ex-Kanzlerin zu bedienen. Das alleine sollte schon reichen, es nicht einmal zu versuchen.

Und zu Putin könnte ich noch etwas hinzufügen, was insbesondere uns Deutsche betrifft: Es gibt vielleicht keinen Russen auf der Welt, der die deutsche Kultur so sehr schätzt wie er, deshalb will ich mir nicht seinen Nachfolger vorstellen, wer auch immer er sein könnte. Deshalb muss man auch hier ein besonders „intelligenter Idiot“ sein, wenn man Putin beseitigen will.

SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT IM LAND DER DICHTER UND DENKER

Ach was, wird mich schon jeder deutsche Student des ersten Semesters auslachen: Wir in Deutschland haben etwas, was kein Kapitalismus ist. Wir haben die „soziale Marktwirtschaft“ und keinen Kapitalismus. Ja, das ist vielleicht die größte Lebenslüge von uns Deutschen. Wenn ich den glücklichen Ausdruck von unserer Superministerin benutzen darf, mit unserer „sozialen Marktwirtschaft“ haben wir den Kapitalismus um 360° Grad gedreht. Es gab in der Tat eine besondere deutsche ökonomische Schule, und zwar während der Kaiserzeit, in der Zeit der echten Dichter und Denker, die man als Volkswirtschaft oder auch als historische Schule nante. Die sogenannte „soziale Marktwirtschaft“ ist aber nicht ihre Fortsetzung. Sie ist ein Euphemismus für die radikalste neoliberale Wirtschaftswissenschaft und überhaupt für Kapitalismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren nämlich alle westlichen Wirtschaften sozial, einige weniger aber einige auch sozialer als die Deutsche, und auch bis heute ist dem so.

Das Wort „soziale Marktwirtschaft“ stammt von einem Konformisten und ehemaligen Diener des Dritten Reiches, dessen theoretischer Beitrag für die Wirtschaftswissenschaft darin besteht, dass ihm der Ausdruck „soziale Marktwirtschaft“ eingefallen ist. Ja, Ludwig Erhardt. Aber! – er war doch ein genialer Praktiker. Weit gefehlt! Er hat nach dem Kriege nur das Programm der Siegermacht USA ausgeführt. Eigentlich ist sogar das nicht ganz richtig. Er war nur das Aushängeschild.dorthin Die Währungsreform ist das beste Beispiel dafür. Sie war gänzlich ein amerikanisches Produkt oder Programm. Die Amerikaner haben den Wohlstand in Deutschland nicht aus irgendeiner inneren Güte heraus geschaffen, sondern um unser Land zum Schaufenster des Westens für die kommunistischen Länder im Osten zu machen. Nun ist der Kommunismus tot, Deutschland braucht kein Schaufenster mehr zu sein, so dass die Amerikaner es als gerecht betrachten, dass Deutschland sich für den durch sie zustande gekommenen Wohlstand bedankt. „Nord Stream 2 wird es nicht geben … Wir sind imstande es zu schaffen“, hat  Biden vor wenigen Monaten vor laufender Kamera unserem sprachlos dabeistehenden Kanzler unverblümt gesagt – einem befreundeten Regierungschef, den der ukrainische Botschafter als „beleidigte Leberwurst“ bezeichnete. Gedacht, getan! Hans im Glück – diesmal aber kein Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, sondern harte Realität. Nie werden uns die bösen Russen zwingen, ihr billiges Gas zu kaufen, wir kaufen uns viel teureres, aber dafür politisch korrektes. Auch wenn wir uns bei den arabischen Scheichs ganz unterwürfig bücken müssen – unser Wirtschaftsminister Habeck hat es vorgemacht. Einen solchen pflichtbewussten Politiker hat das Volk doch verdient – oder nicht?

Eine Besonderheit hat die deutsche neoliberale „soziale Marktwirtschaft“ schon. Sie ist konsequent bzw. radikal angebotsorientiert. Es war sogar damals so, in den paar Jahrzehnten nach der Großen Depression, als die amerikanischen Neoliberalen eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik betrieben haben. Es gibt kein Volk auf der Erde, das an die innere Stabilität der freien Marktwirtschaft so religiös glaubt wie das deutsche. Wenn man nur fleißig und erfinderisch genug ist, und das sind wir besser als alle anderen. Übrigens auch eine bei uns so beliebte Lebenslüge. Aber es stimmt doch, es ist eine Tatsache, dass unsere „soziale Marktwirtschaft“ nie Probleme mit dem Nachfragemangel hatte. Ja, es stimmt. Unseren Nachfragemangel haben wir den Amerikanern als Exportüberschüsse untergejubelt, zu ihren Schulden gemacht. Dummerweise haben die Amerikaner nicht vor, ihre Schulden jemandem zurückzuzahlen. Vielen Dank an unsere neoliberalen „intelligenten Idioten“! „Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich …“

UNSERE EINZIG RICHTIGE  BZW. ALTERNATIVLOSE WIRTSCHAFTSPOLITIK

Natürlich werden unsere Politiker von ihrer Bildung geprägt und damit auch ihr Verständnis der Marktwirtschaft. Wenn sie gelernt haben, dass nur Kosten, vor allem Löhne das Wachstum bestimmen, dann werden sie wissen, was sie in der Regierung zu tun haben. Man kann also davon ausgehen, dass Schröder – für den ich damals tagelang Plakate klebte – später ganz bestimmt ehrlich war, als er erklärte, dass es keine linke und rechte Wirtschaftswissenschaft gebe, nur richtige und falsche. Schließlich er hat seiner Meinung nach eine „richtige“ gemacht: Löhne gedrückt, Sozialausgaben gekürzt und die Steuern an vielen Stellen gesenkt. So etwas hätte den Arbeitern, Sparern und Beamten natürlich nicht gefallen, was blieb den Politikern also anderes übrig? Ja, sie müssen vor den Wahlen lügen. Die Politik im Kapitalismus muss unehrlich und unmoralisch sein. Man muss den Menschen vor der Wahl alles Mögliche versprechen, in der Regierung wird man das Gegenteil tun. Das ist die real existierende westliche Demokratie des real existierenden Kapitalismus. Nebenbei bemerkt, schon Platon hat gemeint, dass sich die Herrscher der nützlichen Lügen bedienen müssten, da die Untertanen nie etwas verstehen könnten. Nebenbei bemerkt, auch ein anderer Kanzler, Brüning, hat seine politische Karriere als Mitarbeiter Adam Stegerwalds und Generalsekretär des Deutschen Gewerkschaftsbundes angefangen, und hat mit einer „richtiger“ Wirtschaftspolitik die größte Tragödie der deutschen Geschichte verursacht. dorthin 

Und sind wir Wähler daran schuld, wenn wir den Politkern glauben? Jein. Zuerst ist man jung und naiv. Und die älteren Wähler, wenn sie immer weiter die Parteien wählen, die sie belügen, denken bei sich: Es sind doch die Parteien, mit denen man das Wirtschaftswunder erlebte, also müssen sie doch wissen, was zu tun wäre. Nun, so bekommen wir Politiker und Regierungen wie wir sie verdient haben – oder nicht?

„FREIE“ UND „DEMOKRATISCHE“ MEDIEN ALS UNSERE NEUEN AUKLÄRER

Wie schlecht es um unseren Kapitalismus oder die „freie Marktwirtschaft“ steht, können wir an der immer strengeren Unterdrückung der freien Meinungen in den Medien indirekt ablesen. Wir erleben, dass die Medien sich selbst für Verkünder der Wahrheit halten, alle anderen Meinungen werden als Verschwörungstheorien und Lügen abgetan. Wo sind die guten alten Zeiten hin, als Voltaire einst erklärte, er würde sich auch für jene, die eine, der seinigen vollkommen entgegengesetzte Meinung vertreten, „dafür totschlagen lassen, dass sie sie sagen dürfen“. Die Maske des Neoliberalismus ist gefallen, unter der sich die grässliche Fratze des orwellschen oder totalitären Liberalismus zeigt. Wie tief man schon gefallen ist, kann ein Vergleich mit der Meinungsfreiheit in Russland verdeutlichen.

Große russische Medien hat zuerst der Westen verboten, die Russen haben erst als Gegenmaßname dasselbe gemacht. Die Medien, die aus dem Westen finanziert werden, können in Russland immer noch arbeiten, indem sie sich sichtbar als „ausländische Agenten“ deklarieren - eine mildere Form des amerikanischen Gesetzes aus dem Jahr 1938, das immer gilt. dorthin Im Westen können russische Medien überhaupt nicht arbeiten. In öffentlichen Debatten in Russland gibt es westliche Journalisten oder Analytiker, die z.T. sehr unangenehm sind – unvorstellbar frech benehmen sich dabei Polaken -, im Westen sind dermaßen freie und kontroverse Debatten unvorstellbar. Selbst wenn sie aus dem westlichen Ausland sind, etwa ein Schweizer wie Daniele Ganser oder der Amerikaner Jeffrey Sachs, dorthin fällt die gesamte Medienmeute über sie her und diffamiert sie als Verschwörungstheoretiker oder nützliche Idioten Putins. Wenn ich mich frage, wie so etwas passieren konnte, denke ich oft: Russen bzw. ihre heutigen Eliten wissen, wie unmöglich es ist, den Menschen auf Dauer etwas zu verheimlichen und wie hoch der Preis am Ende ist, unsere Eliten müssen das erst noch lernen. Mein allgemeiner Eindruck ist sogar, dass unsere und westlichen Eliten im Allgemeinen in dem orwellchen Roman der Weisheit letzten Schluss erblickt haben - was mich um den Schlaf bricht.

Fortsetzung folgt

 

     
Keywords und Lesehinweise  
#Geld und was tun mit ihm?  
 
Ausführliche Fachartikel auf der Website:  
Überelegugnen der Ökonomen über das Geld und seine Funktionen lesen
Friedmans Geldregelung versus demokratische Geldschöpfung und Geldregelung lesen
Im eBook thematisiert:  
Marktwirtschaft neu denken: Teil II, Kapitel 8  
 
     
#Neoliberalismus  
 
Ausführliche Fachartikel auf der Website:  
Der Neoliberalismus - ein ideologischer Verrat an Liberalismus und Wissenschaft lesen
Im eBook thematisiert:  
Marktwirtschaft neu denken: Teil I, Kapitel 1.3  
 
     
     
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