Da die Dateigröße heute kein Problem mehr darstellt, habe ich dieser pdf-Datei den Mathematischen Anhang angefügt. Um den Gedanken bzw. die Idee zu verstehen, wie der Nachfragemangel in der freien Marktwirtschaft entsteht - und diese zum Absturz bringt -, muss man nicht in die (komplizierte) Mathematik eintauchen. Ich habe das auf eine einfache Weise in
verdeutlicht. Eine weitere, ausführliche Behandlung dieser Problematik, ebenfalls ohne anspruchsvolle Mathematik, ist in einer Reihe von Beiträgen auf meiner Website zu finden:
Paul Simek
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Kapitel 10.2 Notwendigkeit und Möglichkeit der Steigerung der Komplexität im Denken der Sozialwissenschaften
Die vormodernen Wirtschaften waren im Wesentlichen immer eine Sammlung von autonomen Bauern und Handwerkern, hatten also eine einfache Organisation und Struktur. Smith hat durch Regeln eine deutlich komplexere ökonomische Ordnung theoretisch entwickelt. Es war eine theoretische Errungenschaft, die der historischen Zeit ziemlich voraus war. Als nämlich Smith im Jahre 1776 – nach elf Jahren Arbeit – sein epochales Buch Der Wohlstand der Nationen veröffentlichte, war James Watt gerade so weit, den Prototyp der ersten industriell anwendbaren Dampfmaschine der Öffentlichkeit vorzustellen. Die Erste industrielle Revolution stand damals erst in den Startlöchern. So weit der Zeit voraus zu sein, hatte bestimmte Vorteile. Smith konnte sich in seiner Theorie der Marktwirtschaft auf abstrakte Prinzipien und auf logische Schlussfolgerungen stützen, ohne sich mit Tatsachen auseinandersetzen zu müssen, welche durch die praktische Anwendung seiner Theorie entstanden sind. Seine Theorie der Marktwirtschaft war also nicht komplex genug. Es verwundert also nicht, dass Smith einige sehr ernsthafte Probleme der später praktisch realisierten Marktwirtschaft nicht einmal ahnen konnte, unter anderem auch deshalb, weil die vormodernen Wirtschaften einige dieser Probleme gar nicht kannten.
10.2a Die unlösbaren Widersprüche, Fehlschlüsse und Lücken in dem „System der natürlichen Freiheit“
Smith sprach über seine marktwirtschaftliche Ordnung als über ein „System“, das durchaus systemisch gedacht war und als solches heute als Paradigma betrachtet werden kann. Smith hat auch noch die logischen Möglichkeiten seines „Systems“ bzw. Paradigmas ziemlich vollständig erschöpft. In seinem Rahmen ließen sich also keine Probleme analytisch formulieren, die bei Realisierung der Marktwirtschaft aufgetaucht sind, und folglich auch keine Lösungen für sie finden. Einstein hat es noch strenger formuliert: „Die Methoden, die unsere Probleme hervorgerufen haben, sind ungeeignet, sie überwinden zu können.“ Es ist allen wissenschaftlichen Paradigmen eigen, die letzte Stufe ihrer theoretischen Entwicklung erreicht zu haben – wie es etwa am Ende des 19. Jahrhunderts mit der klassischen Mechanik der Fall war. Wir erwähnen hier nur die wichtigsten dieser praktischen Probleme, die im „System“ von Smith ungelöst geblieben sind oder gar nicht vorhergesehen werden konnten.
Indem es offensichtlich war, dass die Marktwirtschaft durch Konkurrenz wie keine Wirtschaft davor Produktivität steigt, hat man in England einfach gefolgert, es wäre nur gut alles der „unsichtbare Hand“ zu überlassen. Schon Ende des 18. Jahrhunderts waren sich beide Parteien, sowohl Tories als auch Whigs einig, die ökonomische Freiheit politisch konsequent und sozial rücksichtslos zu fordern und zu fördern (TheGreat Transformation, Karl Polanyi), die zum Triumph der neuen liberalen Lehre führen sollte. Aber das neue ökonomische System versagte kläglich. Am Anfang des 19. Jahrhunderts kam es zu einer langen, scheinbar niemals enden wollenden Depression mit Massenarbeitslosigkeit und desaströsen sozialen Folgen. Der Ausmaß des Elends an der Basis des ganzen Systems, in den Minen, Fabriken und Slums, überstieg an Grausamkeit und Unmenschlichkeit alles, was man davor aus der Geschichte kannte. Der offensichtliche Beweis dafür, wie die Liberalen von der neuen Ordnung zutiefst enttäuscht waren, ist die Tatsache, dass schon die erste Generation der Liberalen nach Smith dem Marktsystem eine düstere Zukunft vorhersagte. Die zwei wichtigsten Ökonomen dieser Zeit, David Ricardo (1772–1823) und Thomas R. Malthus (1766–1834), werden deshalb oft als ökonomische Pessimisten bezeichnet. Sie hatten die Hoffnung daran verloren, die Depression, die sie erlebten, würde in absehbarer Zeit durch innere ökonomische Kräfte enden und haben sie als solche als säkulare Stagnation bezeichnet.
Als sich praktisch erwiesen hat, dass die freie Marktwirtschaft nicht stabil funktionieren kann und periodisch zusammenbricht, war Smith aber schon tot. Dass die neuen Ordnung einfach so zusammenbrechen würde, ist ihm nie in Sinn gekommen - wie davor auch keinem anderen. Man kann diese Ahnungslosigkeit gut verstehen, vor allem bei Smith. Als ein Empirist konnte es gut wissen: Wie arm die vorkapitalistischen Wirtschaften auch waren, so etwas wie spontane Zusammenbrüche sind ihnen nie passiert. Es ist sehr verständlich, dass so etwas keiner auch von der Marktwirtschaft nicht erwarten konnte. „Die mittelalterliche Gesellschaft sicherte im Prinzip jedem anerkannten Mitglied die Existenz. ... Massenarbeitslosigkeit, die ohne persönliches Verschulden der Arbeitslosen eintrat, war im Mittelalter unbekannt, es sei denn als Folge gesellschaftlicher Katastrophen wie Verwüstungen durch Kriege oder Epidemien“, so Schumpeter (1965: 345).
Die erste Krise der Marktwirtschaft, die säkulare Stagnation ging nach einiger Zeit doch vorbei, jedoch es kamen danach immer wieder neue. Der Kapitalismus wurde seitdem periodisch von Krisen heimgesucht und bis heute hat sich daran nichts geändert. Von diesen Krisen abgesehen, konnte der Kapitalismus auch für die von ihm ausgelösten humanitären und sozialen Probleme keine praktische Lösung finden. Viele Ökonomen haben versucht die periodischen Krisen der freien Marktwirtschaft zu erklären, jede dieser Erklärungen hat sich bei der nächsten Krise als obsolet erwiesen. In der klassischen Wirtschaftswissenschaft („Politischer Ökonomie“) gab es nur wenige Ökonomen, die überhaupt nach analytisch schlüssiger Erklärung für die ökonomischen Zyklen suchten, in der sich etwa ein Jahrhundert nach Tod von Smith entstandenen neoklassischen oder neoliberalen Theorie will man von ihnen nicht wissen oder zumindest sie werden verharmlost und somit weg definiert.
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10.2b Theoretische „Existenz“ des Nachfragemangelsals die Frage ausreichender logischer Komplexität
Die Physik als Wissenschaft konnte ihre Stagnation erst überwinden, als das vorerst sehr erfolgreiche partikel-mechanische Modell oder Paradigma der klassischen Mechanik verlassen und durch ein logisch komplexeres ersetzt wurde. Über die niedrige Komplexität dieses Modells wird im Allgemeinen an anderer Stelle gesprochen (Kapitel 3.1), jetzt interessieren uns nur seine Schwächen und Grenzen in seiner Anwendung als Modell der Marktwirtschaft (Walras). Es soll gezeigt werden, dass in diesem Modell ein Nachfragemangel nicht entstehen kann, da es unterkomplex ist. In einem komplexeren (kreislauftheoretischen) Modell ist dies dagegen möglich. Wir behelfen uns dabei zuerst mit einer grafischen Darstellung und dann mit einem einfachen numerischen Beispiel.
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Die Punkte sind Unternehmen, die Pfeile zeigen Ströme, also Gütermengen, die sich durch das System bewegen. Stellen wir uns zuerst vor, dass der äußere Kreisring in beiden Bildern der Markt für Konsumgüter (Nahrungsmittel, Kleidung, usw.) ist. Aus den Punkten, die Unternehmen darstellen, werden Güter auf den Markt der Konsumgüter geliefert und angeboten. Aus den verkauften Gütern jedes Unternehmens entstehen Einkommen (Löhne, Profite, Renten, Zinsen,...) mit denen Güter anderer Unternehmen nachgefragt und gekauft werden. Die aus den Punkten hinausgehen Pfeile sind, bezogen auf den äußeren Kreisring intputs, die anderen outputs. In dem Bild links gehen die outputs nicht zurück in die Wirtschaft – die Konsumgüter werden konsumiert. Was können wir nun aus dem linken Bild entnehmen - also logisch schlussfolgern?
Jedes Unternehmen (Punkt) kann aus dem Konsummarkt nur so viel kaufen, wie es aus dem Verkauf seiner eigenen Güter als Einkommen erwirtschaftet hat. Der input jedes Unternehmens ist zwangsläufig gleich seinem output und zwar unabhängig davon, zu welchen Preisen es dem Unternehmen gelingt seine Güter zu verkaufen. Also liefert jedes Unternehmen quantitativ - nach aktuellen Preisen gerechnet - genau so viel auf den Markt, wie es aus ihm abzieht. Was also alle Unternehmen zusammengenommen liefern bzw. anbieten, ist gleich dem, was sie zusammengenommen nachfragen bzw. kaufen. Noch anders ausgedrückt: „Jedes Angebot schafft sich selbst seine Nachfrage.“ Das ist eine weit verbreitete Formulierung des bereits erwähnten Sayschen „Gesetzes“ auf dem die ganze neoliberale Theorie fußt. Was also für ein Unternehmen gilt, gilt für alle Unternehmen zusammengenommen: das ist die pars-pro-toto Denkweise. Walras ist es eingefallen, auf eine sehr komplizierte mathematische Weise die Gültigkeit des Sayschen „Gesetzes“ nachweisen zu wollen.
Das Modell der Marktwirtschaft von Walras ist mathematisch fehlerfrei, schon deshalb, weil er es von der klassischen Mechanik abgekupfert hat. Allerdings hat er manche makroökonomischen Größen weggelassen, weil sie sich im Modell nicht unterbringen ließen - unter anderem Profit. Er hat also die Wirklichkeit ignoriert, wo sie ihm nicht passte, worüber auch schon einiges gesagt wurde. Etwas wurde aber bisher nicht erwähnt, was aber schon vor langer Zeit ausgerechnet einer der bekanntesten Ökonomen bemerkt hat, der das mathematische Modell von Walras über alles schätzte und bewunderte, nämlich Schumpeter. Im Modell von Walras wird das Sparen und das Investieren zwar berücksichtigt, es gibt also in seinem Modell neben Konsumgütern auch Investitionsgüter (Produktionsgüter), aber das Verhältnis zwischen ihnen kann beliebig sein. „Dies führt zu Schwierigkeiten, die besonders im Falle spezifischer Produktionsmittel, wie Maschinen, auftreten. Die Annahme, dass – wenigstens potentiell – eine Maschine nach dem Willen ihres Besitzers unmittelbar in einen Lehnstuhl überführt werden kann, ist in der Tat eine Form des Theoretisierens, die bedenkenlosen Heroismus erfordert“ (Geschichte: 1227). Die bewegenden Kräfte bei Walras sind Gefühle bzw. gefühlter Nutzen, denn in seinem Modell wird etwas einfach deshalb zum Investitionsgut, weil der Käufer es in dieser Absicht gekauft hat. Im Grunde hat Walras dadurch die Marktwirtschaft auf das Schema im linken Bild reduziert. Im Modell von Walras werden Güter nicht hergestellt, sondern nur getauscht, und nach dem Tausch entscheidet der Käufer, ob er eine Maschine oder einen Lehnstuhl gekauft hat. Schumpeter hat es humorvoll aausgedrückt, aber logisch und prinzipiell betrachtet ist dem so. Woher kommt es aber, dass im Modell von Walras Güter dermaßen beliebig untereinander austauschbar sind?
Das wird deutlich, wenn man sich die Funktion des Modells der klassischen Mechanik ansieht. Hier gibt es nur eine Art der Körper (Partikel). Sie alle bestehen aus Massen, und die Massen der Körper unterscheiden sich nur quantitativ. Qualitativ sind sie alle gleich, was im Modell von Walras dazu führt, dass jedes Gut sowohl Konsumgut als auch Produktionsgut sein kann. Folglich ist „die Walrassche Welt ein streng einstufiges Wirtschaftssystem. … Diese Grundvoraussetzung macht alle weiteren Studien auf dem Gebiet der ,multilevel‘–Kontrollphänomene unmöglich“ (Kornai: 81). Die Zahl der Massen oder Partikel im partikel-mechanischen Modell kann beliebig groß sein, was folglich auch für die Zahl der Güter im Modell von Walras gilt. Dadurch ist sein Modell mathematisch imposant und pompös geworden. Trotzdem bzw. gerade deswegen ist es ein Beispiel der theoretischen Reduktion der Wirklichkeit ad absurdum. Ob mit oder ohne Absicht, die die Mathematik von Walras Modell dient de facto nur zur Tarnung seiner Unterkomplexität.
Im rechten Bild ist die Struktur der Wirtschaft viel komplexer. Sie ist mehrstufig. Von den Unternehmen im inneren Ring werden Güter wie Rohstoffe, Halberzeugnisse und Maschinen, - also Produktionsgüter - hergestellt. Ein Teil dieser Güter wird den Unternehmen im mittleren Ring geliefert, die mit und aus ihnen Güter für Konsummarkt (äußerer Ring) herstellen. Ein Konsumgut wird aus Gütern hergestellt, die davor in vielen Stufen (innerer Kreis) nacheinander verarbeitet worden sind. Man spricht mit Recht von „langen Produktionswegen“ (Böhm-Bawerk). Diese Wege der Güter (1) haben eine technologisch mehrstufige und verflochtene Struktur, (2) sind immer gerichtet und (3) können sich an bestimmten Stellen (Punkten) ansammeln (akkumulieren). Das letzte Merkmal der Produktion, die Kapitalakkumulation, ist im Bild nicht dargestellt (für ökonomisch Interessierte mehr dazu im Kapitel 3.3). Nebenbei bemerkt, in einem „einstufigen Wirtschaftssystem“ lässt sich die Kapitalakkumulation nicht logisch eindeutig formulieren. Es ist also kein Zufall, dass es der neoklassischen Gleichgewichtstheorie nie gelungen ist, den Produktionsfaktor Kapital in ihr Modell zu integrieren.
Die mehrstufige Struktur der Wirtschaft auf dem Bild rechts lässt sich mit geeigneten mathematischen Mitteln als kreislauftheoretisches Modell erfassen und formulierten. Warum ist dieses Modell an sich komplexer als das partikel-mechanische? In diesem Modell unterscheiden sich die Produktionsgüter oder Kapitalgüter von den Konsumgütern logisch zwangsläufig. Wenn man diese Güter noch quantitativ genau in einem mathematischen System von Gleichungen erfasst, spricht man von technischen Koeffizienten. Diese Koeffizienten betreffen nur Produktionsgüter. Konsumgüter kann man bekanntlich auf beliebige Weise kombinieren, zum Beispiel Brot und Fleisch beim Essen - je nachdem, wie die Preise sind. Die vollständige mathematische Entwicklung des kreislauftheoretischen Modells mit technischen Koeffizienten fand statt Mitte des vorigen Jahrhunderts statt (Kapitel 3.3). Ich habe das Modell mit distributiven Koeffizienten mathematisch weiterentwickelt. Mit ihnen lässt sich mathematisch genau nachweisen, dass die freie Marktwirtschaft nicht zu einem stabilen Zustand tendiert, wie es Walras meinte nachgewiesen zu haben, sondern dass sie durch ihre Funktionsweise nach einer bestimmten Zeit des Wachstums zusammenbrechen muss, und zwar wegen des Nachfragemangels.
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Die Kritik der „Theorie des allgemeinen Gleichgewichts“ ist im Kapital 1.3a näher erörtert. An dieser Stelle ist es angebracht hier das wichtigste kurz zusammenzufassen, nämlich wie das Modell mit empirischen Tatsachen umgeht. Say war zumindest ehrlich und hat zugegeben, die volkswirtschaftlichen Tatsachen hätten sich gegenüber seinem freiheitlichen System „als rebellisch erwiesen“. Es ist ihm aber trotzdem nie in den Sinn gekommen, sein „System“ könnte mangelhaft oder schlicht falsch sein, im Gegenteil. Er hat seine Sturheit stolz und heldenhaft zur Schau getragen. Walras war da in einer viel angenehmeren Position, da sich auf dem Kontinent, mit Kant beginnend, bereits eine metaphysische und spekulative Philosophie und Erkenntnistheorie durchgesetzt hatte. Nach ihr bedeutete „tiefer“ und „wesentlicher“ zu denken, sich dreister und rigoroser gegen die Tatsachen zu stellen (Kant, Fichte, Schelling, Hegel, ...). Im Sinne der „reinen“ Vernunft und „reinen“ Ideen (Kategorien) von Kant, nennt auch Walras seine ökonomische Lehre rein („d’économie politique pure“) um sie von vornherein gegen unangenehme Tatsachen zu immunisieren und erklärte dazu auch noch stolz: „Sehr wenige von uns sind im Stande, die Mathematischen Grundsätze der Naturphilosophie von Newton oder die Mechanik der Gestirne von Laplace zu lesen; gleichwohl nehmen wir alle, gestützt auf das Urtheil sachverständiger Männer, die Beschreibung für wahr an ... Warum sollte man nicht in gleicher Weise die Beschreibung der Welt der wirthschaftlichen Phänomene, gestützt auf den Grundsatz der freien Konkurrenz, für wahr annehmen?“ (Walras 1881: 93). Zu solchen Schlussfolgerungen würde jedoch kein seriöser Naturwissenschaftler gelangen. Walras, der Ingenieur sein wollte, hätte eigentlich wissen müssen, dass die Naturwissenschaften nicht etwa deshalb hoch geschätzt werden, weil man ihren Autoritäten blind vertraut, sondern weil ihre praktischen Ergebnisse auch jedem Laien ganz offenkundig sind.
Carl Menger (1841–1906), ein weiterer bedeutender Begründer der neoklassischen allgemeinen Gleichgewichtstheorie, hat sich sogar vorgenommen, die Existenz der realen ökonomischen Erscheinungen allein aus der Konsistenz der Theorie, in der diese Erscheinungen abstrakt und a priori erfasst werden, erkenntnistheoretisch streng zu „beweisen“. In der Sache nicht anders als Walras, aber mit erheblichem philosophischem Pathos, stellt er ausdrücklich fest: „Wir haben eine Erscheinung erkannt, wenn das geistige Abbild derselben zu unserem Bewusstsein gelangt ist; wir verstehen dieselbe, wenn wir den Grund ihrer Existenz und ihrer eigentümlichen Beschaffenheit (den Grund ihres Seins und ihres So–Seins) erkannt haben“ (1883: 54). Ein philosophischer Laie, der in die Glaubenslehre der metaphysischen Sekten nicht eingeweiht ist, würde unschuldig und nüchtern fragen: Und was, wenn das geistige Abbild der Realität in unserem Bewusstsein nicht mit der empirischen Realität übereinstimmt? Auch dafür bekommen wir von Menger eine Erklärung, die in der „österreichischen Schule“ weit verbreitet war: Damit müsse man sich einfach abfinden, weil „die Methoden der theoretischen Nationalökonomie und der praktischen Wissenschaften von der Volkswirtschaft nicht die gleichen sein können. ... Man nennt die ersteren gemeiniglich Naturgesetze, die letzteren empirische Gesetze“. Dass es angeblich auch bei den Naturwissenschaften nicht besser mit der Bestimmung und Messung ihrer Größen ist, meint Menger genau zu wissen. „Die Chemie lehrt uns nicht die ,Realbegriffe‘ bestimmter Gruppen concreter Erscheinungen; ihre Elemente und Verbindungen sind in ihrer vollen Reinheit vielmehr unempirisch ... ja zum Theil sogar künstlich nicht darstellbar. Reines Gold, reiner Wasserstoff und Sauerstoff, und die reinen Verbindungen derselben sind, weder an sich, noch auch in jenem ideal strengen Maße, welches die Gesetze der Chemie voraussetzen, empirisch gegeben“ (Menger 1883: 14, VI, 25, 76). Das ist schon alles und das endgültige Ende seines „Beweises“, der dreist zur Schlussfolgerung hinauswill: Wenn schon die ökonomische Theorie nichts über empirische Wirklichkeit aussagt, dann sollten die naturwissenschaftlichen Theorien dazu auch nicht imstande sein. Skeptizismus und Agnostizismus war schon immer der letzte Fluchtweg des schlauen Philosophen, als ihn nichts anderes vor den Tatsachen retten konnte.
Der bereits erwähnte Begründer der Kybernetik, Wiener, bemerkte zu der sozusagen mathematischen Wende in der „bürgerlichen“ Ökonomie seit Walras:: „Der Erfolg der mathematischen Physik weckte beim Sozialwissenschaftler eine gewisse Eifersucht ... Die Anwendung mathematischer Formeln hatte die Entwicklung der Naturwissenschaften begleitet und war in der Sozialwissenschaft Mode geworden“ (1965: 120). In den mathematischen Modellen der Naturwissenschaften sind aber alle Größen und Verhältnisse genau definiert und messbar, die Sozialwissenschaften haben sich einfach eingebildet, dass sich alles, was ihre Phantasie zu einem Begriff machen kann, auch zu einer wissenschaftlich tauglichen Größe machen lässt. „Es ist aber weder nützlich noch ehrlich, den Anschein zu erwecken, daß solche, im wesentlichen vage Größen exakte Werte seien, und jeder Anspruch, präzise Formeln auf diese dürftig definierten Größen anzuwenden, ist ein Betrug und eine Zeitverschwendung.“ Die neoliberalen Wirtschaftswissenschaftler bilden sich sogar ein, indem sie „ihre ziemlich unpräzisen Ideen in die Sprache der Infinitesimalrechnung hüllen“, das Niveau der Naturwissenschaften erreicht zu haben. Anstatt Wissenschaft zu betreiben ähneln sie dabei eher „primitiven Völkern, die westlichen Gepflogenheiten denationalisierter Kleidung und des Parlamentarismus übernehmen, aus einem unklaren Gefühl heraus, daß diese magischen Riten und Bekleidungen sie auf die Höhe moderner Kultur und Technik erheben werden“ (1965: 122).
Es ist einleuchtend, wie schwierig es damals gewesen sein muss, an der Nützlichkeit des partikel-mechanischen Modells in der Wirtschaftswissenschaft zu zweifeln, als die klassische Mechanik gerade wegen dieses Modells als „Königin der Wissenschaften“ betrachtet wurde. Die Physiker und die anderen Naturwissenschaftler sind sich aber schon längst darin einig, dass „es keine einzige Wissenschaft gibt, die exakt mit dem strengen Newtonschen Modell übereinstimmt“ (Wiener 1963a: 70). Es ist in der Tat skurril, dass ein Modell aus der Zeit der Postkutsche und der Dampflok bis heute in den Köpfen der Wirtschaftswissenschaftler herumgeistert. Es sollte längst als verstaubtes Exponat in den historischen Museen stehen, in der Abteilung für längst überholte menschliche Einfälle. Dass dem nicht so ist, hat aber wenig mit menschlicher Dummheit zu tun, sondern vor allem mit Ideologie und einer fast unglaublichen Korrumpierbarkeit der Wirtschaftswissenschaftler - dazu mehr im nächsten Kapitel. Somit ist einer der größten Irrtümer und Dummheiten der westlichen Zivilisation zu ihrem vielleicht erfolgreichsten ideologischen Blendwerk geworden.
10.2c Wandel des ganzen Weltbildes durch steigende Komplexität (Paradigmenwechsel) des Denkens
Schon aus den Hauptzügen der oben vorgestellten kreislauftheoretischen Analyse geht hervor, dass sie keine Nachbesserung oder Vervollständigung des neoliberalen Modells ist. Sie ist nichts weniger als ein echter Paradigmenwechsel in der Theorie der Marktwirtschaft. Man erkennt es daran, dass sich im kreislauftheoretischen Modell neue Objekte und Relationen logisch streng formulieren lassen, die es ermöglichen, neue Tatsachen wahrzunehmen. Die Möglichkeit den Nachfragemangel analytisch zu formulieren ist mit dem kreislauftheoretischen Modell der Marktwirtschaft nur möglich, weil es komplexer als das partikel-mechanische ist. Wie Kuhn feststellt hat, ist neuen Paradigmen auch und insbesondere eigen, dass sie ein ganz neues Weltbild ergeben, „wo vertraute Gegenstände in einem neuen Licht erscheinen und auch unbekannte sich hinzustellen“ (1969: 123). Schließlich erscheinen in der kreislauftheoretischen Betrachtung mehrere wichtige Funktionen der Marktwirtschaft in einem in einem neuen Licht, wie etwa Wachstum und Preisniveau, und auch davor unbekannte Erscheinungen kommen hinzu, wie periodische Krisen. Mit diesen Unterschieden, die jetzt kurz dargestellt werden, lässt sich auch gut veranschaulichen, wie die Komplexität der Erklärung in einem neuen Paradigma steigt. Um es richtig zu verstehen, sind gewisse wirtschaftstheoretische Vorkenntnisse nötig. Wer sich diesbezüglich unsicher ist, sollte zum nächsten Untertitel springen, wo die Steigerung der Komplexität einfacher dargestellt und veranschaulicht wird.
- Im neoliberalen partikel-mechanischen Modell hängen Aktivitäten der freien Marktwirtschaft wie etwa Wachstum und Beschäftigung alleine von den Produktionskosten (Löhne, Zins, Renten, Steuern,...) ab. Wachstum und Investitionen werden vor allem durch den flexiblen Zins bestimmt. Der Zins sorgt dafür, dass in einer Wirtschaft genauso viel investiert (I′) wird, wie verschiedene private Akteure bereit sind zu sparen (S′). Also sorgt der Zins dafür, dass sich diese Größen (spontan) angleichen, wobei unwichtig ist auf welchem Niveau. Diese bekannte und (makroökonomisch) wichtige Formel ist links dargestellt. Der Strich an den Buchstaben bedeutet - wie es in der Mathematik sonst üblich ist -, dass es sich um zusätzliche Werte (Differenzen) handelt. Ein jedes Unternehmen hat nämlich während einer Reproduktionsperiode auch Kapitalgüter (Produktionsgüter) verbraucht, die es sich für die nächste Reproduktionsperiode aus den Abschreibungen dafür besorgen kann. Nur wenn es mehr als das (Differenz) gekauft hat, hat das Unternehmen wirklich investiert (I′).
I′ = S′ YK′ = I′ = S′
Im kreislauftheoretischen Modell gehört die Gleichung links nur zu den notwendigen, aber nicht zu den hinreichenden Bedingungen des allgemeinen (mikroökonomischen) Gleichgewichts. Man kann es so ausdrücken wie Keynes, dass nämlich „Ersparnis und Investition die Bestimmten des Systems und nicht die Bestimmenden sind“ (Allgemeine: 154). Man kann folglich sagen, dass die neoliberale Analyse nicht ganz falsch ist, sondern nur unvollständig. Dies ist ein allgemein übliches Verhältnis zwischen dem neuen und alten Paradigma. Die Formel rechts, die eine kreislauftheoretisch erweiterte Formel (links) darstellt, habe ich als allgemeine Gleichung des Sparens bezeichnet. Mit YK′ist der Gesamtwert aller in der betrachteten Reproduktionsperiode hergestellten Produktionsgüter in nominalen Preisen bezeichnet. Wie man zu dieser Gleichung kommt, ist in einem numerischen Beispiel im Kapitel 3.2 veranschaulicht und im Kapitel 12 auf mathematische Weise - „analytisch streng“, wie man es zu sagen pflegt - erklärt und bewiesen.
Man kann schon ahnen, dass das Wachstum im komplexeren kreislauftheoretischen Paradigma anders als im neoliberalen verläuft. Nachdem die freie Wirtschaft für eine gewisse Zeit wächst, kommt es zum Nachfragemangel (Γ) und sie stürzt ab. Sie kann also ihr erreichtes Niveau nicht halten. Das kreislauftheoretische Modell kann damit problemlos auch die periodischen Zusammenbrüche der Marktwirtschaft erklären, die in der neoliberalen Theorie nicht vorkommen. Die Funktionsweise (das „Weltbild“) im Kreislauftheoretischen Modell lässt sich mit Fahrrad als Metapher verdeutlichen. Solange man in die Pedale tritt, kann man stabil fahren, hört man damit auf, wird man zunächst langsamer, aber man bleibt nicht irgendwann einfach stehen, sondern fällt irgendwann plötzlich um. Das ist die wahre Tragödie der „freien“ Marktwirtschaft.
- Wegen ihrer niedrigen Komplexität ist es der neoliberalen Theorie auch nie gelungen, das Preisniveau zu erklären. Auch hier wollen wir die Problematik nicht vertiefen, sondern nur anschaulich machen. Es geht um die sogenannte Quantitätstheorie des Geldes. ... Es hat sich aber gezeigt, dass diese Erklärung zu einfach ist und sie nicht den Tatsachen entspricht. Deshalb wurde die Formel um die so genannte Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (V) ergänzt, wie links prinzipiell dargestellt.
P = ƒ ( M, Y, V ) P = ƒ ( M, Y, V, Γ )
Aber das hat der Theorie nicht weitergeholfen. Die Tatsachen wollten einfach nicht das tun, was die Theorie sagt. Es begann ein Wettbewerb, wer eine bessere Definition für die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (V) findet. Auch Milton Friedman (1912-2006) hat sich dazu etwas ausgedacht und sogar den „Nobelpreis“ für Wirtschaftswissenschaft dafür bekommen. In der Praxis hat sich aber auch seine Definition sehr bald als völlig unbrauchbar erwiesen. Aus dem Kreislaufmodell geht hervor, dass die Formel nur für eine Wirtschaft im Gleichgewicht gilt, ansonsten müsste man sie mit der Nachfragelücke (Γ, gap) vervollständigen.
- Die Dynamik des Wachstums ist im Kapitel 4.3a näher erörtert. Es wird gezeigt, wie ein ökonomischer Zyklus in vier Phasen nacheinander abläuft: Erholung, Hochkonjunktur, Abschwung, Depression. In der Praxis hat sich dieser Ablauf immer wieder bestätigt. Im kreislauftheoretischen Modell lässt sich zeigen, wie jede dieser Phasen analytisch notwendig aus der vorherigen hervorgeht. Wenn die wirtschaftliche Aktivität wächst, ist die Größe YK′ positiv, ist sie negativ, dann stürzt die Wirtschaft ab. Während der Depression herrscht ein (makroökonomischer) Nachfragemangel. Das Schlimme daran ist, dass eine freie Marktwirtschaft diesen durch ihre eigenen inneren Kräfte nicht kompensieren kann. Der “freien” Marktwirtschaft ist es prinzipiell unmöglich, einen neuen Entwicklungszyklus zu beginnen - die Größe YK′ positiv zu machen. Die Folge davon ist, dass die Marktwirtschaft erst so spät in der Geschichte und nur unter ganz besonderen Umständen entstehen konnte und dass Krieg zum bewährten Weg der Überwindung der ökonomischen Krisen des real existierenden Kapitalismus geworden und geblieben ist. Beides wird ncoh unten genauer erörtert.
10.2d Ein skurriler (philosophischer) Versuch, die Komplexität des partikel-mechanischen Modells zu reduzieren
Da uns die erkenntnistheoretischen Fragen insbesondere interessieren, kann es vor dem Hintergrund des partikel-mechanischen Modells interessant sein darüber nachzudenken, ob es möglich ist, dieses Modell weiter zu reduzieren. Aber nicht so billig und plump wie Kant, nämlich aus diesem Modell gewisse Größen zu extrahieren, um diese Extrakte dann - ein wenig umbenannt - zu ewigen Ideen (Kategorien) der (reinen) Vernunft und zur „Wissenschaft der Wissenschaften“ zu erklären. Es ist dem antiken Philosophen Parmenides (520/515 - 460/455 v. Chr.) gelungen zu zeigen, wie sich die logische Komplexität des partikel-mechanischen Modells so reduzieren lässt, dass der sozusagen Rest von ihm immer noch eine systemische Denkweise bleibt. Damals war das partikel-mechanische Modell natürlich unbekannt, im echten Sinne des Wortes konnte es Parmenides auch nicht reduzieren. Was er im Endergebnis vorgelegt hat, lässt sich trotzdem als die Reduktion der Komplexität dieses Modells der klassischen Mechanik verstehen.
Parmenides ging es darum zu zeigen, wie die Erkenntnisse aus den Tatsachen gar nichts taugen. Platon hat dies später mit seinem berühmt gewordenen Höhlengleichnis veranschaulicht, Parmenides meinte, man sollte es innerhalb eines systemischen Denkens logisch nachweisen. Seinem bekanntesten Schüler Zenon sind Beispiele dazu eingefallen, die danach für große anhaltende Unruhe in dem ganzen Fach Philosophie gesorgt haben. Das bekannteste dieser Beispiele, auch als Paradoxon bekannt, ist das von Achilles und der Schildkröte. Achilles und eine Schildkröte machen einen Wettlauf. Die Schildkröte bekommt einen Vorsprung. Um die Schildkröte einzuholen, muss Achilles zuerst einmal diesen Vorsprung einholen. Zu diesem Zeitpunkt hat die Schildkröte, auch wenn ganz langsam laufend, wieder einen Vorsprung, den Achilles erst einmal überwinden muss, um die Schildkröte einzuholen. Alles wiederholt sich auf die gleiche Weise. Achilles muss wieder einmal den Vorsprung der Schildkröte einholen usw. Daraus folgt, dass Achilles die Schildkröte nie einholen würde. Das wäre schließlich der logisch strenge Beweis für die Auffassung von Parmenides, dass die Bewegung der Dinge im Raum nur eine sinnliche Täuschung wäre, dass das Sein „unentstanden“, „unteilbar“, „unörtlich“, „unvergänglich“, „unveränderlich“ und „unzeitlich“ sein müsste. Das Merkmal „unzeitlich“ ist eigentlich die Spur, die den „Beweis“ von Parmenides bzw. Zenon als eine billige und plumpe Spitzfindigkeit enthüllt.
Da es in dem Paradoxon von Zenon keine Verstöße gegen die Logik gibt, können wir schon ahnen, dass seine Schlussfolgerung an der Wahl des logischen Systems liegt. Das dem Paradoxon zugrunde liegende Denksystem war nicht geeignet, die behandelte Problematik ausführlich genug zu erfassen, da seine Komplexität zu niedrig war. Die Zeit war in ihm nämlich durch eine räumliche Reihenfolge nur vorgetäuscht, aber nicht wirklich (quantitativ) berücksichtigt. Berücksichtigt man die Zeit beim Wettlauf von Achilles und der Schildkröte richtig, dann ändert sich das Bild gänzlich: Die Schildkröte bekommt einen Vorsprung l. Um die Schildkröte einzuholen, muss Achilles zuerst einmal diesen Vorsprung einholen. Dazu braucht er die Zeit t. Der neue Vorsprung der langsameren Schildkröte ist kleiner als l, so dass Achilles sie im nächsten Zeitabschnitt (2t) nicht nur einholen, sondern zwingend überholen wird. Der Zauber ist auf einmal verpufft – so wie wenn man einen Trick des Magiers im Zirkus durchschaut. Deshalb konnte auch Zenon keine Philosophiae Naturalis bieten, die als (axiomatische) Grundlage für eine Wissenschaft geeignet wäre, das vermochte erst die von Newton.
Es ist eine alte Gewohnheit der Philosophen, etwas zu trivialisieren und damit zugleich zwei Irrwege einzuschlagen: Einerseits werden wirkliche Probleme versteckt und nicht mehr als Probleme betrachtet, andererseits werden Scheinprobleme (aberwitzige Fragen) herbeigezaubert, die unmöglich zu lösen (beantworten) sind, welche dann der Philosoph doch löst, indem ihm eine dubiose Spitzfindigkeit einfällt, wie eben die von Zenon. Nebenbei bemerkt, auch Popper hat in dem Unfug von Zenon einen unumstößlichen Beweis dafür erblickt, wie unser Wissen unzuverlässig ist, was ihn dermaßen begeistert hat, dass er Parmenides zu „einem der radikalsten Rationalisten, die jemals eine Erkenntnistheorie hervorbrachten“, erhob und auch für den „größten unter allen Philosophen“ erklärte. Damit es noch absurder wird, Philosophen haben Popper für einen großen Kenner der Naturwissenschaften gehalten. Wie konnte da einem solchen entgehen zu merken, dass Parmenides eine Bewegung von Körpern darstellt, die einem unvollständigen Modell der klassischen Mechanik entsprach, in dem nämlich der Faktor Zeit nicht berücksichtigt ist? Es handelte sich hier also eben nicht um ein echtes Paradox, sondern um eine Simplifizierung eines Problems ad absurdum, oder weniger freundlich ausgedrückt, um einen gemeinen Tricks für naive Philosophen.
Fortsetzung folgt