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    Kapitel 4.3a  
    Die Dynamik des Wachstums und des ökonomischen Zyklus  
    Weiterführende Studien:    
          die zugehörigen Beiträge
Was sind die ökonomischen Zyklen und wie versucht man sie zu erklären?
   Gibt es ökonomische Zyklen im wahren Sinne des Wortes überhaupt?  lesen 
   Die gescheiterten Ansätze zur Erklärung der ökonomischen Zyklen  lesen 
Die Grundannahmen der nachfragetheoretischen Erklärung der Zyklen
   Gleichgewicht und Ungleichgewicht als zwei eigenständige Zustände  lesen 
   Atomisierte Produktion mit eigennützigen und sparwilligen Individuen  lesen 
    Zur Frage der Modellierung der ökonomischen Dynamik
 

In den folgenden Beiträgen wird der ökonomische Zyklus zugleich quantitativ untersucht, und zwar sowohl mit einem numerischen Musterbeispiel als auch mit dem Simulationstool. Das schon benutzte Musterbeispiel wird im nächsten Beitrag noch einmal dargestellt und erörtert. Mit ihm lassen sich einfache Fälle mit allen Zusammenhängen und Einzelheiten - Schritt für Schritt - untersuchen. Mit dem Simulationstool lässt sich der ökonomische Verlauf auch für komplizierte Fälle untersuchen, wenn gleichzeitig mehrere Faktoren mit frei einstellbaren Werten (Anfangsbedingungen) miteinander kombiniert werden. Mehr über die Anwendung des Simulationstools und die Deutung seiner Ergebnisse siehe den Anhang unten.

   Das numerische Musterbeispiel mit distributiven Koeffizienten (Kreislaufmodell 3.0)  lesen 
1. Phase des ökonomischen Zyklus: Die Depression (Krise)
   Das Durchstarten der stagnierenden Wirtschaft als Nachfrageproblem  lesen 
   Die Deflation als der sichere Weg von der Depression in den Untergang  lesen 
2. Phase des ökonomischen Zyklus: Die Erholung (Aufschwung)
   Allgemeine Überlegungen über Nachfragemangel, Produktion und Wachstum  lesen 
   •  Die Schaffung der neuen Nachfrage durch innovative Investitionen  lesen 
      Schumpeter und seine kurzen, mittleren und langen Entdeckungswellen  lesen 
   •  Die Schaffung der neuen Nachfrage durch schuldenfinanzierte Investitionen  lesen 
      Staatliche Investitionen als Alternative zu Krediten von privaten Banken  lesen 
      Das mag vielleicht in der Theorie funktionieren, aber in Wirklichkeit ...  lesen 
      Die Lösung des alten Rätsels: Warum mehr Kanonen mehr Butter bedeuten  lesen 
   •  Die Schaffung der neuen Nachfrage durch staatliche Konsumausgaben  lesen 
      Keynes (monetäre) Nachfragetheorie und ihre Mitschuld an den Staatschulden  lesen 
   •  Die Entsorgung des überschüssigen Angebots durch Exportüberschüsse  lesen 
3. Phase des ökonomischen Zyklus: Die Hochkonjunktur (Boom)
   Zins und Löhne als falscher Ansatz zur Erklärung des Wirtschaftswachstums  lesen 
   Die Idee des Kreislaufes: Die einzige Möglichkeit Wachstum zu modellieren  lesen 
   Die Preissteigerung als Ursache und Indiz der expandierenden Nachfrage  lesen 
   Die Preise (Inflation) und ökonomisches Wachstum aus empirischer Sicht  lesen 
   Die Hochkonjunktur als Zusammenwirken aller drei Faktoren des Wachstums  lesen 
   Wie die "Wirtschaftswissenschaftler" die Tatsachen "wissenschaftlich" leugnen  lesen 
   Warum steigende Zinsen das Wachstum beschleunigen anstatt es zu bremsen  lesen 
   Warum steigende Löhne das Wachstum beschleunigen anstatt es zu bremsen  lesen 
   Haben die Investitionen etwas mit dem Sparen bzw. Konsumverzicht zu tun?  lesen 
   Das spekulative Sparen als staatlich legalisierte Plünderung der Bürger (1)  lesen 
   Das spekulative Sparen als staatlich legalisierte Plünderung der Bürger (2)  lesen 
   Das spekulative Sparen als staatlich legalisierte Plünderung der Bürger (3)  lesen 
4. Phase des ökonomischen Zyklus: Der Abschwung (Rezession)
   Eins vorweg: Was tun wenn die alten Theorien (Paradigmen) versagen?  lesen 
   Eine bildliche Veranschaulichung und Erklärung des Nachfragemangels  lesen 
   Die subjektive Grenze des Wachstums: Untere Grenze der Sparquote  lesen 
   Die objektive Grenze des Wachstums: Preise, Innovationen und Ressourcen  lesen 
   Der obere Wendepunkt des ökonomischen Zyklus und der Absturz in die Tiefe  lesen 
    Erklärungen und Anweisungen zum Simulationstool
 
     
 

Ausgangspunkt (Grundlage) des Simulationstools ist eine 3-sektorale Wirtschaft mit ihren numerischen Anfangswerten, und zwar die gleiche wie im obigen numerischen Musterbeispiel. Für die Benutzung des Tools und das Verständnis seiner Ergebnisse ist es daher hilfreich, sich zuerst mit diesem Beispiel vertraut zu machen. Das Tool macht automatisch - im Hintergrund - all das, was dort mühselig Schritt für Schritt erledigt werden muss, auch für sehr komplizierte Konstellationen der Wirtschaft.

 
     
 
 
     
 

Entsprechend den gewählten Eingaben wird eine Reihe der Reproduktionsperioden mit den für sie jeweils errechneten Werten ausgegeben. Zwei dieser Werte werden als Balken grafisch dargestellt:

 
 
     
    hellgrüne Balken: gesamte Konsumgüterproduktion in konstanten Preisen  
     dunkelgrüne Balken: gesamte Nettoinvestitionen (und Ersparnisse) in nominalen Preisen  
  Überschneidungsbereich von Konsumgüterproduktion und Nettoinvestitionen  
 
 

Bemerkung: Wenn die Preise konstant gehalten werden, entsprechen die nominalen Werte den realen.

 
 

Bemerkung: Wenn die eigegebenen Werte im Rahmen der vorgegebenen Bereiche (in eckigen Klammern) bleiben, lässt sich der ausgegebene Verlauf prinzipiell als objektiv möglich und ökonomisch sinnvoll betrachten. Das heißt, in einer solchen Wirtschaft würden keine sektoralen (produktionstechnischen) Disproportionalitäten auftreten – es gebe also keine strukturellen Probleme, wie es heute üblich ist zu sagen.

 
 

In der formalen mathematischen Sprache äußert sich der Nachfragemangel als negativer Wert der Investitionen bei den Konsumgüterproduzenten (hier nur Sektor 3). Ist das der Fall, werden diese Ziffern in roter Schriftfarbe dargestellt – damit sie sofort auffallen.

 
 

Das Tool simuliert den Verlauf der Konjunktur auch dann weiter, wenn es zum Nachfragemangel gekommen ist. Damit wird stillschweigend angenommen, dass der Nachfragemangel in der Reproduktionsperiode, in der er entstanden ist, sofort wieder behoben wurde.

 
 

Bemerkung: Einen solchen Fall kann es unter bestimmten Bedingungen in der Wirklichkeit geben, wenn auch nur sehr selten. Dies kann zum Beispiel dann geschehen wenn die Wirtschaft auf dem Binnenmarkt nicht absetzbare Güter einfach exportieren kann. Der Verlauf der Konjunktur entspräche dann dem, was das Simulationstool ausgibt.

 
 

Bemerkung: Die stillschweigende Annahme, der Nachfrageüberschuss verschwinde einfach irgendwie, ist nicht gänzlich realitätsfremd, gilt aber nur sehr selten. Die negativen Investitionen bei den Konsumgüterproduzenten kennzeichnen normalerweise den Punkt, an dem sich der Nachfragemangel wie ein Dominoeffekt zu verbreiten beginnt und die Konjunktur einbricht oder sogar die ganze Wirtschaft in kurzer Zeit krachend abstürzt. Den vom Simulationstool weiter berechneten Konjunkturverlauf gibt es dann nicht. Die größte theoretische Stärke und die praktische Bedeutung des Tools ist hier darin zu sehen, dass man mit ihm untersuchen kann, wann es zum Nachfragemangel kommt und was zu tun wäre, um das von vornherein zu vermeiden.